Viele Hundehalter:innen haben das Glück, ein großes Rudel um sich herum zu haben. Die Mehrhundehaltung bringt viele schöne Momente mit, doch kann es ganz schnell chaotisch und emotional werden. Damit sich in deinem Hunderudel alle wohl und sicher fühlen, habe ich sieben Tipps für dich für euren entspannten Alltag.
Mehrhundehaltung: 7 Tipps für euren entspannten Alltag
- Ruhezeiten beachten
Besonders bei der Mehrhundehaltung ist es wichtig, dass jeder einzelne Hund ausreichend und gut schläft. Die Stundenanzahl ist demnach genauso wichtig wie die Schlafqualität. Tun sie das nicht, so wird das Nervenkostüm immer dünner, die Hunde immer stressanfälliger und die Stimmungsübertragung immer größer. Sorgst du für ausreichend Ruhezeiten, so ist die Basis für euren entspannten Alltag gelegt. - Raumverwaltung
Raumverwaltung ist nichts anderes, als dass du als Hundehalter:in deinen Hunden aktiv einen bestimmten Platz zuweisen kannst, der von deinen Hunden so lange beibehalten wird, bist du diesen wieder frei gibst, egal wie aufregend alles gerade ist. Umso mehr du deine Hunde dirigieren und in der Bewegung einschränken kannst, umso weniger Stimmungsübertragung findet in der Gruppe statt. Hast du weniger Stimmung und somit ein geringes Energielevel im Rudel, so bleibt es ruhig und alle fühlen sich wohl. - Unruhe unterbinden
Wie oben schon angedeutet, ist es wichtig Unruhen im Rudel zu unterbinden. Besonders bei mehreren Hunden schwappt die Emotion durch die Stimmungsübertragung schnell über und wenn erstmal alle Hunde eine hohe Erregung erreicht haben, kann es eine Weile dauern, bis sich die Stimmung wieder entspannt. Zugleich ist diese hohe und unnötige Energieverschwendung mehr als unnatürlich und in der Natur sogar lebensgefährlich. Da du die führende Position in eurem Rudel einnimmst, sorgst auch du für Ruhe. Deine Hunde dürfen natürlich auch miteinander spielen, doch nur solange es nicht zu wild wird und du das Spiel auch JEDERZEIT unterbrechen kannst.
WICHTIG: Manchmal ist es schwer für uns Halter:innen den Sinn und die Notwendigkeit dieser Einschränkung zu verstehen. Schauen wir uns jedoch ein Hunderudel an, so wird wildes Spiel oder unruhiges Verhalten vom höherrangigen Hund sofort korrigiert. Sie werden gestoppt und in der Bewegung eingeschränkt. Mit deiner Einschränkung tust du demnach aus Hundesicht etwas sehr Natürliches und sogar Notwendiges. - Rangordnung beachten
Für einige ranghöhere Hunde ist es extrem wichtig, dass sie bei einer Interaktion an erster Stelle kommen und nach ihm der rangniedrigere Hund. Beispiel: der Ranghöhere bekommt zuerst sein Futter, erst dann der Rangniedrigere. Wenn du so einen Hund hast, dann schau darauf, dass du die Reihenfolge beachtest. Tust du das nicht, führt dies zu Spannungen untereinander, die sich irgendwann in einer Beißerei entladen. - Auseinandersetzungen
Das Leben verläuft in Wellenbewegungen. Einige Hunde werden älter, neue jüngere Hunde kommen zum Rudel hinzu, die Lebensumstände von uns Halter:innen ändern sich, usw. Auch die bis dato intakte Rudelstruktur unterliegt diesen Veränderungen. Deine Hunde müssen sich neu ordnen, damit jeder Hund weiß, wo sein Platz ist. Diese Klarheit gibt Sicherheit und sorgt für Ruhe. Daher sollten Unstimmigkeiten im Rudel von deinen Hunden (bis zu einem gewissen Grad) selbständig geklärt werden. Achte dabei immer auf die Stimmung und darauf, dass du den Konflikt jederzeit beenden kannst. Flammt zwischen zwei Hunden immer wieder ein Konflikt auf, so darfst du hier nochmal genauer schauen, wo das Problem liegt.
Wichtig: Hunde, die nicht EINER sozialen Gemeinschaft angehören (Hunde die sich fremd sind oder sich nicht regelmäßig sehen), regeln die Auseinandersetzungen NICHT miteinander. Das ist deine Aufgabe. - DU bist eine Ressource
Deine Hunde lieben dich und möchten deine Nähe und Aufmerksamkeit genießen. Doch genau hier gibt es oft leise Streitigkeiten unter deinen Hunden, die du so vielleicht noch gar nicht wahrgenommen hast. Du streichelst den einen Hund, da windet sich schon der andere zwischen euch. Was passiert: Du kuschelst ganz unbewusst den „Drängler“, während der andere übersehen wird. Besonders, wenn alle sich neu finden müssen oder wenn du mit deinen Hunden Alltagsthemen hast, ist es sehr wichtig, dass du deine körperliche Nähe gezielt nur für einen Hund öffnest. Kommt ein andere hinzu, schickst du diesen wieder weg. Dann wechselst du aktiv. So bist du sehr klar und sorgst dafür, dass sich der eine zurücknehmen muss und der andere nicht „übersehen“ wird. Später kannst du diese Grenzsetzung lockern und alle Hunde gleichzeitig kuscheln. - Unterschiedliche Bedürfnisse
Der eine Hund braucht mehr Nähe oder Bewegung, während der andere weniger braucht. Jeder Hund ist von der Persönlichkeit und seinen Bedürfnissen anders und genau das darf auch so sein. Du brauchst demnach kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn in einigen Situationen der Fokus mehr auf dem einen, als auf dem anderen liegt. Wichtig ist nur, dass du alle im Blick hast und schaust, dass sich alle wohl fühlen.
Deine Hunde haben Schwierigkeiten in die Ruhe zu kommen oder stacheln sich in einigen Situationen sogar gegenseitig auf? Ich helfe dir und deinen Hunden auch in anspruchsvollen Situationen zur Ruhe zu kommen. Sende mir jetzt deine Anfrage!