Hund & Silvester: So entspannt dein Hund – Seevetal

In wenigen Wochen ist Silvester und vielleicht graut es dir bereits jetzt vor der „Horrornacht“. Dein Hund ist bei dem Geknalle, Geblitze und Geböller völlig gestresst und hat große Angst oder sogar Panik? Sicherlich hast du bei deinem Hund schon beobachtet, dass er sich dann erst gar nicht von dir helfen lassen möchte bzw. sich mit deiner Hilfe nicht beruhigen kann. Er rutscht immer mehr in seinen Tunnel, bis er völlig gestresst und nicht mehr ansprechbar ist. In einigen Fällen sorgt jeder Knall nach der Sylvesternacht sogar dafür, dass Angst und Unsicherheit wieder ansteigen.

Hund hat Angst bei Silvester: Darum kann dein Hund nicht entspannen

Bestimmt ist dir aufgefallen, dass dein Hund sich trotz deiner Unterstützung nicht entspannen kann. Warum ist das so? Die Ursachen liegen an den
• fehlenden Voraussetzungen außerhalb einer akut Situation UND
• an einem strukturierten Plan während der akuten Situation.
Berücksichtigen wir beide Parameter wird es auch dein Hund schaffen, sich mit deiner Hilfe in der Silvesternacht zu entspannen.

Fehlende Voraussetzungen: tiefes Vertrauen
Damit dein Hund sich in so einer extremen und für ihn hilflosen Situation vollkommen in deine Obhut begeben kann, muss er dir zu 100% vertrauen. Und so enttäuschend diese Erkenntnis für dich nun ist, dass er es nicht tut, ist es gleichzeitig deine Chance, das zu ändern. Es ist nie zu spät! Vertrauen entsteht außerhalb einer akuten Situation und stellt sich in einer akuten Situation unter Beweis. Es ist demnach wichtig, bereits vor der Silvesternacht aktiv zu werden und euer Vertrauen zu vertiefen.

Vertrauen entsteht durch Verbundenheit UND Grenzen: Kuscheln, Trick-Trainings und Spaziergänge bieten euch eine schöne Zeit und verbinden euch. Dies wird von dir sicher zu 100% erfüllt. Was dein Hund jedoch auch braucht, sind Grenzen, welche du in der Hundesprache (nonverbal) kommunizierst, die dein Hund dann schlussendlich auch akzeptiert. Dadurch entscheidet sich, wer führt und wer folgt. So entsteht eine klare Hierarchie, die deinem Hund absolute Sicherheit garantiert (erfahre hier mehr). Umso mehr du dich in unwichtigeren Situationen gegenüber deinem Hund durchsetzt und ihn von dir überzeugst, dass du souverän führen und Verantwortung übernehmen kannst, umso mehr wird er sich in extremen Situationen vollkommen in deine Obhut begeben. Bitte vergiss nicht: Hilfe annehmen bedeutet auch, sich in eine Abhängigkeit zu begeben und dafür muss dein Hund sich sicher sein, dass du gute Entscheidungen treffen kannst.

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Strukturierter Plan während der akuten Situation
In der Akutsituation brauchst du einen klaren Plan, den du befolgen kannst. So strahlst du in deinem Handeln und Denken Selbstsicherheit aus, die deinem Hund suggerieren, dass du der Situation gewachsen bist und genau weißt, was wann zu tun ist. Da dein Hund absolut emotional und planlos ist, wird er sich demnach an dir orientieren und deine Hilfe annehmen. Bitte beachte, dass dein Hund deine Hilfe nur annehmen und sich entspannen kann, wenn tiefes Vertrauen (Voraussetzung) besteht. Ansonsten versetzt du deinen Hund in absoluten Stress und das wird eure Beziehung erheblich belasten.

Je nach Verhalten deines Hundes unterscheidest du zwischen Anspannung und hohem Stress und solltest zwischen diesen, je nach Situation und Emotion, auch switchen. Die Interventionsmöglichkeiten helfen deinem Hund zusätzlich, sich emotional nicht zu verlieren und in den Tunnel zu rutschen. Das Ziel: Mit deiner Führung soll dein Hund lernen, dass er sich bei Angst und Unsicherheit selbständig an dich wenden oder einen für ihn beruhigenden Platz aufsuchen kann, damit es ihm schnell besser geht.

Anspannung
Wenn dein Hund ein Knallgeräusch wahrnimmt, jedoch noch „nur“ angespannt ist:

  1. Du gehst dorthin, wo dein Hund das Geräusch wahrnimmt (zur Tür oder Fenster)
  2. Horche, was dein Hund gehört haben könnte. Dabei spannst du deine Muskeln an und hältst den Atem an (als hättest du etwas Komisches gehört). Deine Anspannung nimmt dein Hund wahr und fühlt sich von dir verstanden.
  3. Einen Moment später atmest du aus, entspannst dabei alle Muskeln und sagst „Achsoooo“. Dabei wendest du dich von der Tür oder dem Fenster ab.
  4. JETZT sagst du deinem Hund, was er tun soll, z.B. „auf deine Decke“. Auch wenn er schon liegt, erinnerst du ihn daran, dass er eine Aufgabe hat.
  5. Liegt dein Hund auf seiner Decke, wird jedoch immer gestresster, braucht er deine aktive Hilfe, um sich emotional nicht zu verlieren. Hierzu hast du 2 Möglichkeiten, die du unter dem Punkt Intervention nachlesen kannst.

Hoher Stress
Wenn dein Hund ein Geräusch wahrnimmt und mit hohem Stress/Angst oder Flucht reagiert:

  1. Bevor dein Hund mit hohem Stress reagiert oder sogar flüchtet, rufst du ihn zu dir. Kommt er nicht, so holst du ihn zu dir.
  2. Körperkontakt bieten: Halte deinen Hund (nicht streicheln) und übe dabei etwas Druck aus. Die Kompression der Blutgefäße hält den Körper im Denkmodus. Achte darauf, dass du dich nur sehr wenig bewegst, ruhig atmest und deine Gedanken lösungsorientiert sind, z.B. „leg dich hin“. Dein Hund wird sich die ersten Male rauswinden wollen, denn zuvor hatte er sich immer selbst helfen wollen (was nicht zur Beruhigung führte). Halte deinen Hund fest und atme. Beruhigt er sich, so führst du ihn an einen für ihn sicheren Ort.
  3. Der Sicherheitsort ist ein Ort, an dem sich dein Hund wohl fühlt und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er sich hier beruhigen wird, z.B. dein Bett oder im Badezimmer. Diesen Ort wird dein Hund später ebenfalls aufsuchen, wenn du mal nicht anwesend bist. Wenn du deinen Hund dort hinführst, achte bitte darauf, dass er hier nicht hin flüchtet bzw. hinrennt. Dieses Fluchtverhalten ist extrem selbstbelohnend und überschattet die neue Lernerfahrung. Zugleich ist Flucht in deiner Anwesenheit nicht notwendig. Sichere deinen Hund demnach mit einer Leine ab. Am Sicherheitsort angekommen, sagst du deinem Hund wieder, was er tun soll, z.B. „leg dich hin“.
  4. Braucht dein Hund weitere aktive Hilfe, so hast du zwei Möglichkeiten, die du unter dem Punkt Intervention nachlesen kannst.

Intervention: Aktiv Unterstützung anbieten
Damit dein Hund sich emotional nicht verliert und in den Tunnel rutscht, kannst du ihm helfen im Denkmodus zu bleiben. Dazu hast du 2 (bzw. 3) Möglichkeiten:

  • Schleckmatte
    Die Schleckmatte sollte mit weichen Lebensmitteln befüllt sein, z.B. Quark oder Leberwurst. Die Schleckbewegungen der Zunge sowie die Rillen der Matte, haben auf deinen Hund eine beruhigende Wirkung. So kann er den Stress loslassen und verliert sich nicht in seinen Emotionen. Bitte denk daran: Umso gestresster dein Hund, umso weicher sollte das Schleckmaterial sein. Gefrorene Lebensmittel eignen sich dafür oft nicht.
  • Gegenkonditionierung
    Die Gegenkonditionierung hilft deinem Hund, sich mit einem Angstauslöser zu beschäftigen und diesen neu zu bewerten. Dazu habe ich ein Video aufgenommen, welches dir die Anwendung beschreibt -> Klick hier
  • Weitere Hilfsmittel
    Deinen Hund vorher Auslasten, Musik anschalten, Rollos schließen, etc. sind gängige Empfehlungen um übermäßigen Stress zu vermeiden. Auch andere Hilfsmittel wie ätherische Öle, homöopathische Mittel oder Bandagen unterstützen in der Akutsituation. Diese kannst du ebenfalls in diesem Beitrag nachlesen -> Klick hier

Dein Hund hat Stress und Angst in der Silvesternacht? Ich zeige dir 1:1, wie du deinem Hund helfen kannst sich zu entspannen. Sende mir jetzt deine Anfrage!

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