Dein Hund bellt, wenn er alleine ist, zerstört die Inneneinrichtung, pinkelt und/oder kotet vielleicht sogar in die Wohnung? Dies sind nur einige Symptome die offenbaren, dass es deinem Hund nicht gut geht. Hinzu kommt womöglich noch die eine oder andere Beschwerde der Nachbarn, weshalb die Überforderung nicht nur bei deinem Hund, sondern auch bei dir wächst. Die Belastungsgrenze ist schnell erreicht.
So ging es auch dem 7 Monate jungen Dackel Olli und seiner Halterin. Schon die Geräusche von Schlüssel und Tür versetzten ihn in Unruhe und steigerten sich hin bis zur geistigen Abwesenheit. Während die Halterin abwesend war, jault und bellt er ununterbrochen. Geht es dir und deinem Hund wie Olli und seiner Halterin? Hier erfährst du mehr über die Ursachen und eure Lösung.
Hund kann nicht allein bleiben: 4 Ursachen
Schlechte Lernerfahrung, Langeweile, fehlende Sicherheit oder medizinische Gründe sind nur einige Ursachen, die die Trennungsangst deines Hundes begünstigen oder sogar verursachen können. Meist sind es sogar mehrere, die dieses Verhalten erzeugen. Daher ist es wichtig, genau hinzuschauen, denn nicht jede Trennungsangst ist eine wirkliche Trennungsangst mit der Emotion Angst. Des Weiteren benötigt ein Hund, der bereits nicht allein bleiben kann, ein anderes Training als die reine Gewöhnung an Schlüsselreize, z.B. Geräusch des Schlüssels oder der Haustür. Sicherlich ist dir auch schon aufgefallen, dass dein Hund durch die Gewöhnung nicht entspannter wird. Egal ob du das 3x oder 300x machst. Weitere Gründe, die deinen Hund (noch) daran hindern, entspannt allein zu bleiben:
- Fehlende Basis
Die Basis beschreibt eine stabile Beziehungsstruktur zu dir und deinem Hund. Habt ihr eine stabile Basis, so kann dein Hund auch entspannt allein bleiben, denn er weiß, du kommst immer zurück. Er kann dir vertrauen und fühlt sich immer sicher, auch wenn du gerade nicht da bist. Eine instabile Beziehungsstruktur hingegen erschwert das Allein-sein-Training maßgeblich und sollte daher über eine klare Kommunikation in der Hundesprache aufgebaut werden. - Überspringen der einzelnen Phasen im Training
Das reine Trennungsangst-Training wird unterteilt in 3 Schritte, in denen deinem Hund folgende Merkmale entzogen werden:
Schritt 1) Deine Aufmerksamkeit
Schritt 2) Die Option, dir folgen zu können
Schritt 3) Deine körperliche Nähe
Die meisten Halter:innen überspringen unwissentlich Phase 1 und 2, denn die reine Gewöhnung findet in Schritt 3 statt. Wenn dein Hund jedoch entspannt allein bleiben soll, dann sind Schritt 1 und 2 unerlässlich. In Schritt 3 zeigt sich dann, wie gut die Basis aufgebaut wurde. - Körperliches Ungleichgewicht
Damit dein Hund sich entspannen und lernen kann, müssen gewisse körperliche Voraussetzungen vorhanden sein: Gehirn, Nervensystem und Hormonhaushalt sollten im Entspannungsmodus laufen, sodass auch eine sichtbare körperliche Entspannung eintreten kann. In den meisten Fällen ist jedoch ein Ungleichgewicht im Zusammenspiel dieser Organe vorhanden, sodass der Trainingserfolg ausbleibt. Im Fall von Olli waren Schlafmangel und eine große innere Unruhe ein Thema. Dies äußerte sich durch Herumwandern, Nachlaufen und eine hohe Geräuschempfindlichkeit, wodurch sich ein hoher Erregungs- und Stresslevel ergab. Olli konnte demnach noch nicht mal entspannen, wenn Frauchen im Haus war. Nun ist die Frage: wie soll es Olli möglich sein, eine für ihn extreme Situation entspannt zu meistern, wenn er es nicht mal im Alltag schafft? Hat dein Hund auch ein körperliches Ungleichgewicht? Prüfen kannst du dies hier. - Trainertipps die Angst und Unsicherheit erzeugen
Diese Methoden haben ein Ziel: Verhalten zu unterdrücken. Meist klappt dies auch für eine gewisse Zeit, der Hund hat jedoch immer noch Angst allein zu sein. Dies ist im Allein-sein-Training nicht zielführend und zudem eine sehr hohe Belastung für eure Beziehung. Dazu gehören:
• Benutzung von Trainings Discs oder Klapperflaschen
• Das Ignorieren beim Gehen und Heimkommen
• Scharfe Worte wie „ey“, Kneifen, Schlagen, Klapps auf den Po usw.
Hund alleine lassen: Trainingsplan
Eine ausführliche Anamnese sowie eine Videoanalyse geben Aufschluss über die Art und die Ursache(n) für die Trennungsangst deines Hundes. Anhand dieser Erkenntnisse sollte der Trainingsplan individuell auf dich und deinen Hund abgestimmt werden und die o.g. Punkte 1-3 beinhalten. Somit wird es auch dein Hund schaffen, die Zeit allein zu genießen. In Ollis Fall konnten wir feststellen, dass sein Sicherheitsgefühl an die Halterin geknüpft war, was bedeutet: Wenn sie da ist, fühlte Olli sich sicher. War sie weg, fühlte Olli sich unsicher. Es lohnt sich immer gründlich zu schauen, denn nur so kommst du schnell und nachhaltig an dein Ziel.
Dein Hund hat Schwierigkeiten entspannt allein zu bleiben? Ich helfe dir dabei deinem Hund zu vermitteln, dass er die Zeit allein für sich zum Ruhen nutzen darf und das es sich gut anfühlt. Sende mir jetzt deine Anfrage!!