Schlafmangel beim Hund fördert Problemverhalten – Seevetal

Hunde benötigen viiiiiel mehr Schlaf als wir Menschen. Verhaltensauffälligkeiten entstehen oft durch Schlafmangel und durch eine schlechte Schlafqualität. Dies führt dazu, dass dein Hund schwache Nerven hat, gereizt ist, auf Reize extremer reagiert und sich nach einer Aufregung schlecht beruhigen kann. Deinem Hund fällt es schwer, zu lernen und Erlerntes abzurufen.

Wie lange schlafen Hunde?

Dein Hund schläft den ganzen Tag? Wenn du einen Welpen, Junghunde, Seniorhunde oder einen traumatisierten Hund hast, sind 18-20 Stunden Schlaf ganz normal und sogar wichtig. Ist dein Hund ausgewachsen und gesund benötigt dieser 16-18 Stunden Schlaf. Rechne doch mal die Stunden zusammen, die dein Hund innerhalb von 24 Stunden schläft und döst. Liegt dein Hund unterhalb dieser Grenze, begünstigt dies das Problemverhalten. Dein Hund muss unbedingt mehr schlafen!

Wichtig ist nicht nur die Dauer des Schlafes, sondern auch die Schlafqualität. Wacht dein Hund öfter auf, wenn du den Raum verlässt oder dein Telefon klingelt? Ist er in Habachtstellung und „bereit“, als ob jederzeit etwas passieren könnte? Sollte das der Fall sein, dass ist die Schlafqualität deines Hundes nicht gut und muss unbedingt verbessert werden. Denk einmal an deinen Schlaf: Wie erholt und frisch fühlst du dich, wenn du mehrfach aufgewacht bist? Wir Mütter kennen das Thema, doch auch die Nicht-Mütter wissen sicherlich, wie sich so eine Nacht und der Tag danach anfühlt. Schlaf ist ein physiologisches Grundbedürfnis und ein Schlafmangel kann zur reinsten Folter werden.

Hundeschlaf ist wichtig für den Körper

  • Erlebtes und Erlerntes wird im Schlaf verarbeitet
    Wacht dein Hund öfter auf oder wird geweckt, so kann der Verarbeitungsprozess nicht stattfinden. Das kann zu großen Schwierigkeiten im Zusammenleben kommen und auch eine psychische Belastung für deinen Hund werden.
  • Hirnreife bei Welpen/Junghunden
    Besonders junge Hunde müssen viel schlafen, denn in dieser Phase findet die Hirnreife statt.
    Wichtig: Dein Hund schläft nachts nicht? Welpen und Junghunde haben eine fragmentierte Schlafphase, d.h. das Durchschlafen ist noch nicht möglich und somit ganz normal.
  • Energie wird getankt
    Die Zellen im Hundekörper müssen mit Energie versorgt werden, dafür wird Brennstoff benötigt (Adenosintriphosphat). Wenn unsere Hunde schlafen, wird genau dieser Brennstoff wieder aufgefüllt. Besteht ein Schlafmangel, sind die Brennstoffe aufgebraucht und der Körper zieht sich die Energie aus anderen Energiequellen, etwa Fette, Kohlenhydrate und Proteine. Dadurch entsteht wiederum an diesen Stellen ein Mangel, der aufgefangen werden muss.
  • Wachstumshormone werden ausgeschüttet
    Im Schlaf werden Wachstumshormone (Somatropin) ausgeschüttet, welche für ein normales Wachstum und für Reparaturprozesse der Zellen benötigt werden.
  • Gifte werden im Gehirn abgebaut
    Vorhandene Gifte im Gehirn werden abgebaut, falls diese die Blut-Hirn-Schranke überwinden konnten.
  • Verdauungsvorgänge
    Diese finden in Ruhe- und Entspannungsphasen statt.

Du siehst, wie wichtig ein ausgewogener Schlaf für den Körper deines Hundes ist. Meiner Nala fällt es manchmal schwer, sich zurück zu ziehen und zu ruhen. Sie ist sehr empathisch und reagiert stark auf Emotionen. Da mein Sohn noch recht klein ist und sehr oft emotional reagiert (Wut, Freude, Schmerz etc.), ist Nala auch oft mitten drin. Hier liegt es in meiner Verantwortung, dies zu erkennen und sie zu unterstützen, zur Ruhe zu kommen. Ich verrate dir, wie du deinen Hund unterstützen kannst mehr zu ruhen.

Einen guten Schlaf bei deinem Hund fördern

  • Abgelegener Rückzugsort
    Dabei muss es sich nicht immer um ein abgelegenes Zimmer handeln. Wenn ein abgelegener Raum für deinen Hund in Ordnung ist, dann wunderbar. Doch vielleicht ist dein Hund wie meine Nala. Ihr fällt es schwer, sich zurück zu ziehen und zu ruhen. Sie ist lieber bei uns. Das darf sie dann auch, nur eben in einer abgelegenen Ecke, wo keine Kinder spielen oder jemand dran vorbeilaufen könnte. Hast du mehrere Hunde, dann darf jeder in seiner Ecke zur Ruhe kommen.
  • Melatoninausschüttung fördern
    Melatonin ist ein Hormon, welches den Tag- und Nacht-Rhythmus beeinflusst. Es wird in der Zirbeldrüse (Epiphyse) gebildet und von dort in die Blutbahn abgegeben. Die Konzentration steigt mit zunehmender Dunkelheit, gipfelt in der tiefen Nacht und reduziert sich dann bei beginnender Helligkeit. Damit ausreichend Melatonin gebildet wird, sorge dafür, dass in der Nacht kein Licht brennt und blinkende Geräte ausgeschaltet werden. Zudem kannst du die Aminosäure Tryptophan zuführen, denn aus dieser wird Serotonin (Neurotransmitter) gebildet, woraus wiederum das Melatonin entsteht. Gib deinem Hund doch einfach mal Haferflocken in das Futter (großer Hund 2x täglich 2 EL, kleiner Hund 2x täglich 1EL). Können diese nicht verfüttert werden, so gibt es gute Präparate die du kaufen kannst. WICHTIG: Alltagsstress vorerst vermeiden, denn das Stresshormon Cortisol hemmt die Serotoninbildung und somit die Melatoninbildung.
  • Ruhige Atmosphäre
    Die meisten Hunde (und auch Menschen) können nur entspannen und ruhen, wenn die Atmosphäre es hergibt. Sorge demnach dafür, dass spätestens jeden Abend Ruhe einkehrt, und wenn möglich routiniert, d.h. an jeden Abend.
  • Genügend Auslastung
    Bewegung an der frischen Luft und Kopfarbeit tut gut und ist unerlässlich. Wenn du einen bewegungsfreudigen und/oder jungen Hund hast, benötigt dieser natürlich mehr als ein älterer Hund. Stell dir einfach selber die Frage: Reicht meinem Hund das, was wir machen? Denn nichts ist schlimmer, wenn man sich entspannen möchte, doch der Körper kann nicht, weil er gespannt ist wie ein Flitzebogen.
  • Stress reduzieren
    Schau doch mal in deinen Alltag, wieviele Stresssituationen dein Hund durchlebt. All diese Situationen sorgen dafür, dass Stresshormone ausgeschüttet werden. Einige davon werden nur sehr langsam abgebaut (Cortisol) und beeinflussen drauf folgende Situationen und demnach auch den Schlaf und die Ruhephasen. Zudem hemmt es die Melatoninbildung (s. oben).
  • Verantwortung übernehmen
    Beobachte deinen Hund und schau mal, wann ihm etwas zuviel wird, sich jedoch selber nicht helfen kann. Wenn du z.B. auch Kinder im Haus hast, liegt es an dir, Situationen zu managen und deinen Hund vor zuviel Nähe, Berührungen oder Kinderspielzeug zu schützen. Dies gilt natürlich nicht nur für Kinder, sondern auch für Besucher und andere aufregende Situationen.
  • Deckentraining
    Wenn dein Hund noch nicht weiß, wie er sich selbst regulieren und beruhigen kann, dann kannst du ihm beibringen eine bestimmte Decke aufzusuchen, um Ruhe und Entspannung zu erfahren. Dabei geht es in erster Linie um die konditionierte Entspannung und nicht um das Signal an sich.
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Nala braucht 18 Stunden Schlaf am Tag, um ausgeglichen und gelassen zu sein.

Du siehst, du kannst einiges für deinen Hund tun, damit er mehr schläft und auch eine gute Schlafqualität erlangt. Sollte dein Hund schon immer wenig geschlafen haben und es nicht anders kennen: Bleib dran. Der Hundekörper ist es gewohnt „auf letzter Rille“ zu laufen und wird sich mit mehr Schlaf zunächst schwertun. Doch du und vor allem dein Hund werdet eine ganz andere Lebensqualität erlangen, wenn mehr geschlafen wird – versprochen!

Dein Hund schläft zu wenig, die Schlafqualität ist schlecht oder dein Hund soll mehr zur Ruhe kommen? Ich helfe dir und deinem Hund die Schlaf- und Ruhphasen zu verlängern und in diesen auch wirklich zu ruhen, um (wieder) mehr Lebensqualität zu erlangen. Buch jetzt dein Erstgespräch und sende mir deine Anfrage!

Erfahre was deinem Problemhund fehlt, um sich zu entspannen und zu lernen.