Seelenhund: Was ich durch Nala lernen durfte – Seevetal

Fragst du dich manchmal: „Warum habe ausgerechnet ich so einen schwierigen Hund?“ oder „Ich hatte vor diesem Hund 3 andere Hunde. Bei allen hatte ich keine Probleme, doch dieser hier lässt mich verzweifeln“. Es gibt einen Grund, warum genau dein (Problem-) Hund zu dir gekommen ist. Klingt esoterisch? Ja vielleicht, doch durch die Arbeit mit Hund und Mensch sehe ich oft viele Parallelen und ich bin überzeugt davon, dass jeder Hundehalter das Thema mit seinem Hund auch bewältigen kann. Jeder bekommt nur so viel, wie er auch tragen kann.

Meine Nala ist wahrlich mein Seelenhund und ich bin mir sehr sicher, dass sie für mich immer „die Eine“ bleiben wird. Sie ist nun 9 Jahre alt und in den vielen Jahren durfte ich vor allem diese 7 Lernerfahrungen machen, was nicht immer einfach, sondern oft viel Mut und Vertrauen verlangte.

Seelenhund – Meine Lernaufgaben

  1. Die Schulmedizin hat ihre Grenzen
    Schon früh begann das Drama um die Gesundheit von Nala. Sie war noch nicht lange bei uns (sie müsste um die 11 Wochen alt gewesen sein), schon zeigten sich heftige Kratzanfälle und weitere verschiedene Symptome. Ich kann nicht mehr zählen, wie viele Tests wir gemacht und was wir alles ausprobiert haben, um die Ursache und eine Lösung für ihre Probleme zu finden. Es wurde immer schlimmer und letzten Endes gab es nur noch die reine Symptombehandlung und eine Empfehlung für die Euthanasie (Einschläferung). Ich „verlor“ nicht nur einen Haufen Geld (damit hätte ich mein Auto bezahlen können), sondern leider auch das Vertrauen in die Schulmedizin und die Tierärzte. Ich war so verzweifelt, dass ich den Blick für die Naturheilkunde öffnete. Durch eine sehr kompetente Tierheilpraktikerin konnten wir Nala wieder aufpäppeln und wieder Freude miteinander teilen. Nala ist bis heute eine starke Allergikerin und hat Themen mit Futtermitteln, Medikamente, Pollen, Gräsern, Umweltbelastungen und Insektenstichen. Bekommt sie die falschen Medikamenten oder wird von einer Biene gestochen, bedeuten die nächten 30 Minuten ein Lauf gegen die Zeit. Doch kenne ich sie und ihre Themen nun sehr gut, sodass ich dies auch so gegenüber den Tierärzten kommunizieren kann. Dadurch durfte ich lernen, der Tiermedizin bis zu einem gewissen Grad zu vertrauen. Das ist eine große Erleichterung, denn die Naturheilkunde kann nicht alles sowie die Tiermedizin auch nicht alles kann.
  2. Abgrenzung schafft Klarheit
    Nala ist sehr feinfühlig und durch die Geburt meines Sohnes reagierte sie noch intensiver auf jede Stimmungsänderung. Kleine Kinder sind noch sehr emotional, was an der Gehirnreife liegt, und da werden die Emotionen (Freude, Wut, Ärger und Schmerz) nicht nur verbal, sondern auch körperlich ohne Feinschliff nach außen getragen. Für Nala waren solche Situationen immer sehr schwierig. Sie kam dann direkt sehr nah zu mir, wollte mich förmlich unterstützen die Situation zu meistern. Das ging ein paar Jahre so, bis sie lernte, dass es nicht ihre Verantwortung ist und sie einfach liegen bleiben kann. Auch ich musste lernen, mich abzugrenzen. Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich mir wegen jeder Kleinigkeit Sorgen um Nala gemacht, es könnte gesundheitlich wieder kippen. Die Sorgen waren so groß, dass sie meinen Alltag beeinflussten. Schon komisch, wie ähnlich sich Halter und Hund doch manchmal sind. Doch durch die mentale Abgrenzung gelingt es mir immer mehr einen klaren Kopf zu bewahren und die Situation relativ objektiv zu betrachten, was sich wiederum in deutlich besseren Entscheidungen widerspiegelt. Das bedeutet nicht, dass ich mich weniger kümmere, nur die Emotion schiebe ich etwas mehr zur Seite.
  3. Das Strafe nicht DIE Lösung sein kann
    Mit Strafe meine ich die Anwendung von Strafreizen wie Leinenruck oder Wurfschellen etc. sowie die körperliche Strafe wie runter drücken. Bis Nala ca. 1 Jahr alt war, ging ich mit ihr in eine Hundeschule, wo diese Mittel praktiziert wurden. Das war auch die Zeit meiner Neuorientierung, denn ich merkte, dass Nala und ich keine Bindung zueinander hatten. All unsere Themen (Futteraggression, Leinenführigkeit, exzessives Jagen), konnte ich ohne Strafe lösen und das „nur“ mit dem nötigen Hintergrundwissen, das richtige Auge und eine Handlungsalternative, wie ich Nala dazu bringe, etwas nicht mehr zu tun.

    Es gibt sehr wenige Hunde und Situationen, bei denen eine Strafe eingesetzt werden muss. Die Frage die sich dann stellt ist: in welcher Intensität wird die Strafe eingesetzt, wird das unerwünschte Verhalten dadurch beendet und wird dem Hund ein Alternativverhalten, also eine Lösung angeboten (das wird ganz oft vergessen). Niemals sollte ein Hund ein Verhalten nicht zeigen, weil er Angst vor der Strafe seines Halters hat. Das ist ein falscher Ansatz, der leider oft praktiziert wird. „Augen auf“ heißen hier die Zauberworte, denn wenn frühzeitig erkannt wird, das etwas aus dem Ruder läuft, kann auf eine Strafe verzichtet werden.

    Ich möchte noch anmerken, dass eine emotionslose Verhaltenskorrektur ebenfalls vom Hund als Strafe angesehen werden kann. Wenn du z.B. mit Körpersprache arbeitest und mit deinem Körper Druck erzeugst, sagst du deinem Hund in einer Situation, dass er etwas nicht tun soll. Das ist meines Erachtens auch notwendig, denn das ist der klarste Weg der Kommunikation. Zudem wir leben in einer Gesellschaft wo es Regeln und Grenzen gibt, wo sich jeder bis zu einem gewissen Grad einfügen muss. Sagen wir unserem Hund dann nicht, was falsch läuft (und im Nachgang, was er stattdessen tun soll), weiß er gar nicht, dass sein Verhalten nicht richtig ist.
  4. Ein Wirbelwind braucht Ruhe
    Nala war bis sie 5 Jahre alt war, ein echter Wirbelwind und sehr chaotisch. Vor allem bis sie 3 war, konnte sie sich kaum konzentrieren, war sehr unruhig und nervös. Heute weiß ich, dass sie viel zu wenig geschlafen hat. Und da ich selbst Mutter bin, weiß ich wie stark strapaziert die Nerven dann sind und sich dies auf das Verhalten auswirkt. Unruhe, Angespanntheit und Konzentrationsmangel sind nur einige Folgen, die durch Schlafmangel entstehen. Zudem brauchen unruhige Hunde oft Unterstützung sich zu regulieren, um sich zu entspannen und eine ruhige Auslastung (Kopfarbeit), um die körperlichen Systeme nicht noch zusätzlich hoch zu fahren.
  5. Was meine Berufung ist
    Nala hat mir durch ihr „schwieriges“ Verhalten meinen Weg zur Hundepsychologie gezeigt und auch, dass reines Hundetraining seine Grenzen hat. Sie war sozusagen der Startschuss, den ich im warsten Sinne des Wortes nicht gehört habe. Die Themen Hund, Körper, Geist, Seele und die Zusammenhänge haben mich unglaublich interessiert, doch soll ich mich damit etwa selbständig machen?
  6. Mutig und im Vertrauen zu sein
    Hundepsychologie hauptberuflich? Nieemals! Dann müsste ich ja meine gut positionierte Festanstellung mit fixen Gehalt aufgeben. Ich würde damit meine Sicherheit verlieren und Sicherheit war eine ganz ganz lange Zeit in meinem Leben das A und O. Ein Dilemma in dem ich mich fast 2 Jahre befand doch Schluss endlich entschied ich mich für die Selbständigkeit im Bereich der Hundepsychologie. Mut und Vertrauen haben mich dort hingebracht, wo ich heute bin und Nala hat mir den Weg gezeigt.
  7. Nicht aufzugeben
    Wer sich schon einmal selbständig gemacht hat, weiß genau was das bedeutet. Ich selbst wollte schon 3x aufgeben, weil es einem einfach so verdammt schwer gemacht wird. Es gab es oft Momente, an denen ich mit Nala auf der Couch lag, sie streichelte und dachte: Vielleicht sollte ich doch etwas „vernünftiges“ machen, z.B. ein Studium im Bereich der Medizin- oder Psychotherapie. Doch schnell viel mir ein, dass ich dafür nicht die schulischen Qualifikationen besitze und das auch ein doofer Gedanke ist, denn ich liebe Hunde und Nala hat mir schließlich schon den Weg gezeigt. Welche Mühen sie auf sich genommen hat, um mir einen Einblick in die Welt der besonderen Hunde zu geben. Das sollte doch nicht umsonst gewesen sein.

Du siehst, durch meine Nala habe ich unglaublich viel lernen dürfen und ich bin ihr sehr dankbar dafür, dass ich letzten Endes zu mir selbst gefunden habe. Ich kann dich daher ermutigen, auf dich und deinen Hund zu schauen. Welche Themen habt ihr und was kannst du für dich mitnehmen? Es hat einen Grund, warum ausgerechnet dein Hund bei dir gelandet ist.

Dein Hund bringt (genauso wie meine Nala) viele Themen mit und du weißt nicht, was dein Hund braucht um den Alltag entspannt zu genießen? Ich helfe dir und deinem Hund dabei wieder mehr Lebensqualität und Harmonie zu erlangen. Buch jetzt dein Erstgespräch und sende mir deine Anfrage!

Erfahre was deinem Problemhund fehlt, um sich zu entspannen und zu lernen.