Hund ignorieren: so klappt es auch bei dir – Seevetal

Im Erstgespräch meiner Kunden wird immer abgefragt, was bereits versucht wurde, um das unerwünschte Verhalten abzubrechen oder zu unterbinden. Viele Kunden haben es mit Ignoranz versucht, doch in den seltensten Fällen hat dies funktioniert. Den Hund zu ignorieren ist eine sehr alte Technik, die sehr effektiv ist, wenn du sie richtig anwendest. Und da kommen wir schon zu dem Punkt, warum es so oft nicht funktioniert, denn es werden zwei entscheidende Punkte vergessen.

Beispiel: Dein Hund will ständig Aufmerksamkeit und macht sich durch lautes Bellen bemerkbar. Bestimmt bist du durch die Lautstärke schon sehr genervt, ignorierst das Bellen jedoch siegessicher weiterhin. Du denkst dir, dass dein Hund bestimmt bald damit aufhören wird. Wenn du jedoch einen sehr willensstarken und hartnäckigen Hund hast, kann das sehr lange dauern. Nach einigen Minuten platzt dir dann doch die Hutschnur und du meckerst deinen Hund an.

Was ist passiert: Dein Hund hat schon vor einiger Zeit gelernt, dass er durch das Bellen deine Aufmerksamkeit erhält, er muss nur dranbleiben. Das wiederum verleiht ihm einen sehr langen Atem, den du unmöglich aussitzen kannst. Vor allem nicht, wenn dein Hund groß ist und einen entsprechenden Resonanzkörper vor sich trägt. Am Ende erreicht er sein Ziel, denn du wirst laut, wenn dein Hund den EINEN (besonders lauten) Beller von sich gegeben hat (Der Tropfen auf dem heißen Stein). Das er nun angemeckert wird, wird ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit egal sein. Er hat  nur die letzte Reaktion und Aktion gespeichert: Bellen = Aufmerksamkeit. 

Hund ignorieren: Diese 3 Dinge bringen Erfolg

  1. Ignoranz = „Das sollst du nicht tun“
    Wenn dein Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, z.B. bellen, dann ignorierst du deinen Hund. Damit suggerierst du ihm indirekt: „Das machst du falsch.“ Ist dein Hund also laut, so bekommt er keine Aufmerksamkeit.
  2. Zuwendung = „Das sollst du tun“
    Sobald dein Hund auch nur eine Millisekunde ruhig ist (und das wird er auf jeden Fall, denn er muss auch Luft holen), schenkst du ihm die Zuwendung, die er mit seinem vorherigen Verhalten, dem Bellen bezwecken wollte. Ist dein Hund also leise, so bekommt er deine Aufmerksamkeit.
  3. Timing
    Das Timing entscheidet darüber, was dein Hund abspeichert. Schenkst du ihm die gewünschte Aufmerksamkeit wenn er gerade bellt, hat er sein Ziel durch das unerwünschte Verhalten erreicht. Er wird das Bellen demnach weiter anwenden. Schenkst du ihm deine Aufmerksamkeit wenn er leise ist, so lernt er, dass er mit dem „ruhig sein“, sein Ziel erreicht.

Es geht also darum deinen Hund zu sagen, was er richtig macht UND was er falsch macht: Ignoranz + Zuwendung. Diese Methode ist, wer ein gutes Timing besitzt, einfach und effizient. Es könnte sein, dass du dir etwas komisch vorkommst, doch ich verspreche dir: Dein Hund wird dich verstehen und wird lernen, was du von ihm möchtest.

Hund ignorieren: Umsetzung der Ignoranz-Zuwende-Technik

Wenn du deinem Hund sein unerwünschtes Verhalten mit dieser Technik abgewöhnen möchtest, so stell dich bitte auf ca. 2 intensive Wochen ein, denn das unerwünschte Verhalten deines Hundes wird zuerst schlimmer werden. Das liegt an der Lernerfahrung, die dein Hund gemacht hat: Lernen am Erfolg. (Hunde lernen auf zwei unterschiedliche Arten. Diese ist die instrumentelle Konditionierung).

Die Ignoranz-Zuwende-Technik kannst du anwenden bei:

  • Aufmerksamkeit forderndes Verhalten
  • Ständigem Bellen
  • Anspringen
  • etc.

Die Ignoranz-Zuwende-Technik solltest du unterlassen bei:

  • Konflikten zwischen dir und deinem Hund (z.B. dein Hund beißt dich)
  • Konflikten zwischen deinem Hund und Artgenossen (z.B. an der Leine pöbeln)
  • Gefährliche und stressige Situationen für dich und deinen Hund

Ich möchte noch anmerken, dass neben der erlernten Komponente auch meist eine körperliche Ursache, für das wie in diesem Beispiel genannte Bellen, steckt. Oft haben diese Hunde ein körperliches Ungleichgewicht, weshalb die Hunde sich durch das Bellen bemerkbar machen und dir mitteilt: „Es geht mir nicht gut“. Es sollte daher nie nur auf der Verhaltensebene geschaut werden. Der Blick zur Ursache ist unerlässlich und zwingend erforderlich!

Dein Hund hat ein Thema mit Aufmerksamkeit? Ich helfe dir und deinem Hund zu weniger Aufmerksamkeit und mehr Lebensqualität. Buch jetzt dein Erstgespräch und sende mir deine Anfrage!

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