Leinenaggression ade – 7 Schritte für einen entspannten Spaziergang

Bei Hundebegegnungen wirst du ganz nervös, deine Hände werden zittrig und dein Herz beginnt zu rasen? Auch dein Hund wird ganz unruhig, sein ganzer Körper geht in die Aktivität und bereitet sich vor. Dann geht es los: Dein Hund bellt andere Hunde an, springt in die Leine, knurrt oder schreit sogar. Er pöbelt was das Zeug hält und du hast Mühe ihn zu halten.

Sicherlich hast du schon einiges ausprobiert und es hat nicht funktioniert? Während einige Hunde sich mit einem Alternativverhalten wie „Sitz“ oder „Weiter“ gut lenken lassen, gibt es da die anderen Hundetypen, welche sich nicht lenken lassen und wie in einem Tunnel alles geben.

Du bist mit diesem Thema nicht allein. Viele Hundehalter empfinden Hundebegegnungen als große Herausforderung, doch das muss nicht sein. Ich möchte dir meine ganzheitliche Vorgehensweise in 7 Schritten für die Behandlung einer Leinenaggression vorstellen. Denn, egal warum dein Hund an der Leine pöbelt: Du kannst ihm helfen in die Ruhe zu kommen, du musst nur wissen wie. Somit hilfst du nicht nur dir, sondern auch deinem Hund, dem es in solch einer Situation ebenfalls nicht gut geht.

Die 7 Schritte für entspannte Hundebegegnungen

  1. Die Basis
    Während der Erstanamnese stelle ich oft fest, dass viele Hunde nicht nur ein Thema mit Hundebegegnungen haben, sondern noch Nebenthemen mit sich bringen, die die Hundebegegnungen negativ begünstigen. Nebenthemen könnten sein: Schlafmangel, Schreckhaftigkeit, Nervosität, Angespanntheit, Geräuschempfindlichkeit, fehlende Stress- und Emotionsregulation (d.h. die Fähigkeit den eigenen Stress und die dazugehörigen Emotionen zu regulieren fehlt), Ressourcenverteidigung etc. All diese Themen begünstigen die turbulente Hundebegegnung. Sie belasten deinen Hund, sodass oft schwache Nerven und Überreaktionen das Ergebnis auf der Verhaltensebene sind. Diese Themen sollten unbedingt mitbehandelt werden, damit dein Hund überhaupt die Möglichkeit hat, entspannt an anderen Hunden vorbei zu gehen.
  2. Der häusliche Bereich
    Viele Probleme draußen beginnen bereits bei dir zu Hause, denn unsere Hunde positionieren sich im sozialen Gefüge dann, wenn für uns kein offensichtlicher Konflikt besteht. Es macht daher sehr viel Sinn, bereits hier eine Veränderung vorzunehmen, die sich wiederum positiv auf den direkten Konflikt, nämlich die Hundebegegnungen, auswirken. Die Veränderungen im häuslichen Bereich zielen darauf ab, deine Führungskompetenz zu stärken und deinem Hund zu suggerieren, dass er die Verantwortung an dich abgeben kann. Hast du dich im häuslichen Bereich noch nicht positioniert, so wird dein Hund dir ganz sicher nicht in den „gefährlichen Situationen“ wie den Hundebegegnungen das Zepter überlassen.
  3. Videoanalyse
    Die Videoanalyse gibt uns Aufschluss darüber, welches Ziel dein Hund mit seinem Gepöbel erreichen möchte. Möchte er Kontakt zum anderen Hund (Distanzverringerung) oder möchte er damit den Kontakt vermeiden (Distanzvergrößerung). Auch die Grundemotion (Angst, Frust, Wut) ist so deutlich besser erkennbar. Das Ergebnis wird (wenn möglich) mit in das Training eingebaut, d.h. verhält sich dein Hund ruhig, so wird sein Ziel erreicht. Dadurch wird das Gepöbel schneller abgelegt. Zudem kannst du dich und deinen Hund objektiv betrachten und siehst, wie ihr euch beide verhaltet. Durch eine zusätzliche Slow Motion Funktion sind sogar schnelle Bewegungen deines Hundes für dich erkennbar. So ist es für dich leichter zu verstehen, warum dein Hund sich an der Leine so verhält.
  4. Ruhe durch Planung
    Natürlich wirst du weiterhin sehr aufgeregt sein und das kann dir auch keiner mit dem Satz „Du musst dich entspannen und durchatmen“ nehmen. Deine Sicherheit kommt, sobald du merkst, dass du die Situation trotz Pöbelei im Griff hast und wenn sich Erfolge zeigen. Dennoch kannst du durch vorausschauendes Spazierengehen die Begegnungen planen. Du kannst Distanz aufbauen, einen Sichtschutz suchen, umdrehen und dich letztendlich auch wieder langsam annähern. Je nach Hundetyp und biologisches Ziel, sollte hier die Technik angepasst werden. Allein durch die Planung und die Kombination aus Entfernen und Annähern bringst du viel Ruhe in die Begegnungen. Wichtig ist hier noch das Timing zu beachten, wann du dich mit deinem Hund entfernst und wann du dich wieder annäherst. Auch dies ist je nach Hundetyp und biologisches Ziel unterschiedlich.
  5. Sag deinem Hund, was richtig läuft
    Nicht jeder Hund braucht unbedingt die Bestätigung, wenn er gerade etwas richtig macht. Doch sollte dein Hund einer von diesen Hunden sein, so kann ich dir empfehlen einen Clicker zu nutzen. Er bestätigt deinen Hund punktuell, was er gerade richtig macht und zugleich (das ist viel wichtiger), erreicht das mechanische Geräusch auch noch das Hundegehirn, wenn dein Hund gestresst ist. Gesprochene Worte wie „fein“ kommen schon gar nicht mehr bei deinem Hund an. (Die genaue Erklärung findest du hier). Während du, wie in Punkt 4 beschrieben Nähe und Distanz einbaust, betätigst du immer wieder den Clicker, wenn dein Hund etwas gut macht. Und damit meine ich: Es wird ALLES mit dem Clicker bestätigt, was nicht mit Pöbeln zu tun hat, d.h. sowohl das Fixieren als auch das Wegschauen. Der Feinschliff kommt später.
  6. Den Konflikt austragen
    Während du dich annäherst und wieder entfernst, wird es immer mal Konfliktsituationen geben und das soll auch so sein. Sobald dein Hund einen sozialen Konflikt mit dem anderen Hund beginnt, schreitest du ein und gibst deinem Hund ein neues Problem, nämlich den sozialen Konflikt mit dir. Gesellschaftlich angepasste Menschen laufen auch nicht durch die Straße und vermöbeln jeden, der vermeintlich schief guckt. Und wenn doch, so gibt es immer wieder Menschen, die einschreiten und damit suggerieren: „Das geht so nicht.“ Dafür bietet sich der Haltegriff sehr gut an, welcher im Vorfeld bereits in weniger stressigen Situationen geübt wird. Dabei geht es nur darum, deinen Hund in einer gewissen Position ganz nah bei dir zu halten, bis dein Hund selbständig die Verantwortung an dich abgibt und in die Akzeptanz geht. Viele Hunde setzen sich z.B. selbständig auf den Po, ohne dass vorab das Signal „Sitz“ ausgesprochen wurde. All dies geschieht ohne Druck, mit viel Ruhe und Geduld. Der Haltegriff suggeriert deinem Hund zum einen „Das machst du nicht richtig. Sprich mit mir und nicht mit dem Hund“ UND gleichzeitig bietet er deinem Hund einen festen Rahmen. Diesen braucht dein Hund unbedingt, ansonsten würde er nicht pöbeln.
  7. Orientierung fördern
    Ist dein Hund mit einem Auge und Ohr bei dir und folgt dir, so hat er gar nicht die Möglichkeit sich auf äußere Reize zu fokussieren und in die Leine zu springen oder andere Hunde anzubellen. Das hat nichts mit Ablenkung zu tun, sondern mit einer bewussten Entscheidung dir zu folgen. Und wem folgen wir? Dem, der uns Sicherheit, tolle Ideen und richtige Entscheidungen bietet.

Natürlich wurde auch Rom nicht an einem Tag gebaut, doch du wirst schnell erkennen, dass diese Schritte euch zum Erfolg führen. Du brauchst bei der genauen Umsetzung meine Unterstützung? Melde dich bei mir und wir schauen uns zusammen deine persönlichen 7 Schritte für eine entspannte Hundebegegnung an.

Jetzt gemeinsam anfangen!

Du kannst mich telefonisch unter 0151/61 60 38 38, per E-Mail info@hundepsychologin-peters.de oder über das untenstehende Kontaktformular erreichen. Möchtest du direkt starten? Dann lade dir jetzt den Anamnesebogen runter und sende mir diesen ausgefüllt zurück.

Ich freue mich auf dich und deinen Hund und darauf, euch die Lebensqualität zu ermöglichen, die ihr verdient.

Preise und Leistungen

  • Erstberatung / Anamnese
    120 €
    90 Minuten
  • Folgeberatung
    60 €
    Erste angefangene Stunde, danach anteilig
  • Aromaöl
    10 €

Anfahrtskosten ab 11 km (von 21217 Seevetal) nach Absprache.


Termine die nicht wahrgenommen oder binnen 24 Stunden abgesagt werden, berechne ich mit einer Pauschale von 60€ (ggf. zuzüglich Anfahrtskosten).

Erfahre was deinem Problemhund fehlt, um sich zu entspannen und zu lernen.