Dein Hund hört nicht, nimmt dich in manchen Situationen nicht wahr und/oder ist nicht ansprechbar? Oft sind das Situationen, in denen dein Hund gestresst, unruhig, ängstlich oder aggressiv reagiert. Er zeigt Instiktverhalten. Dieses Verhalten kann in der unterschiedlichsten Intensität gezeigt werden, von leicht bis „völlig außer Kontrolle“. Umso mehr Kontrollverlust dein Hund verspürt, umso intensiver wird er dieses Verhalten zeigen. Der Hunde Klicker kann deinem Hund jedoch helfen im Denkmodus zu bleiben.
Clickertraining bei Hunden: Alles unter Kontrolle
Der Hundeklicker sowie auch die Hundepfeife helfen deinem Hund wieder in die Ansprechbarkeit und Konzentration zu kommen bzw. diese erst gar nicht zu verlieren. Doch warum ist das so? Dazu müssen wir uns das Organ genauer anschauen, welches für das Instinktverhalten zuständig ist: Das Gehirn. Das Gehirn ist (ganz grob) in zwei Areale aufgeteilt: Das Emotionszentrum und das Denkzentrum. Beide Areale arbeiten gegensätzlich, d.h. sie sind nicht gemeinsam aktiv. Ist das Emotionszentrum aktiv, so ruht das Denkzentrum. Ist das Denkzentrum aktiv, so ruht das Emotionszentrum.
Emotionszentrum an – Denkzentrum aus
Ist dein Hund nun gestresst, ängstlich oder aggressiv, dann ist das Emotionszentrum aktiv, das Denkzentrum ruht.

Denkzentrum an – Emotionszentrum aus
Ist dein Hund aufnahmebereit, konzentriert und kann Signale wie „Sitz“ umsetzen, so ist das Denkzentrum aktiv, das Emotionszentrum ruht.

Beispiel Hundebegegnung:
Dein Hund sieht einen anderen Hund und zunächst ist er nur leicht angespannt. Sein äußerliches Verhalten ist relativ ruhig. Dann wird er immer nervöser und rennt sogar an der Leine hin und her. Etwas später springt er in die Leine, bellt oder schreit sogar. Dein Hund reagiert nicht auf deine Signale und scheint dich zu ignorieren. Er ist vielleicht sogar wie in einem Tunnel und bekommt nichts mehr mit.
Beispiel Jagdverhalten:
Dein Hund sichtet ein grasendes Reh und ist schon leicht angespannt, doch er ist noch von dir abrufbar und im sichtbaren Verhalten noch relativ ruhig. Nun springt das Reh davon und dein Hund wird sichtlich unruhiger, bis er es nicht mehr aushält und dem Reh hinterher hetzt. Dein Hund ist nun nicht mehr abrufbar und folgt völlig geistesabwesend seinem Instinkt.
Beispiel Angstverhalten:
Dein Hund fürchtet sich vor der Hunderampe und möchte diese nicht betreten? Die Furcht wird immer schlimmer, sodass dein Hund am Ende nur noch flüchten möchte. Lernen, dass die Rampe ungefährlich ist, ist in diesem Zustand nicht möglich.
In den beschriebenen Beispielen kannst du erkennen, dass zunächst noch das Denkzentrum aktiv ist. Doch immer mehr wird das Emotionszentrum aktiviert und das Denkzentrum „deaktiviert“. Umso intensiver und unkontrollierbar das Verhalten deines Hundes wird, umso mehr verliert dein Hund die Kontrolle und lässt sich von seinen Emotionen leiten. Das Denken und Wahrnehmen ist in diesem Zustand nicht mehr möglich und dein Hund könnte Entscheidungen treffen, die sehr unklug wären (z.B. sich losreißen und den anderen viel größeren Hund beißen oder das Reh über die viel befahrene Hauptstraße hetzen). Das gleiche kennen wir von uns auch: Sind wir emotional, so treffen wir keine guten Entscheidungen. Besser ist es, erstmal eine Nacht drüber zu schlafen und am nächsten Tag mit einem klaren Kopf zu entscheiden.
Clicker Training für Hunde: 4 Vorteile
Der Clicker und die Hundepfeife sind wertvolle Hilfsmittel, da sie ein unnatürliches und mechanisches Geräusch von sich geben. Das kannst du dir im Training zu Nütze machen denn:
- Zugang verschaffen
Mechanische und nicht alltagsübliche Geräusche werden im Emotionszentrum verarbeitet und nicht im Denkzentrum. Das ist sehr praktisch, denn wenn dein Hund gestresst ist, dann ist genau das Emotionszentrum aktiv. Würdest du deinen Hund in den oben beschriebenen Situation Signale wie „nein“ oder „fein“ zusprechen, so hört er diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht, da das Denkzentrum, wo dies verarbeitet wird, nicht aktiv ist. Die Natur hat dies so eingerichtet, damit der Hund auch in emotionalen Momenten überleben kann. Du und auch ich würden auf das mechanische und laute Geräusch eines Feuermelders schneller reagieren, als auf eine Person die nur „Feuer“ ruft. - Denkzentrum aktivieren
Durch die mehrmalige Betätigung des Clickers oder der Pfeife hast du eine gute Chance, deinen Hund nach und nach wieder in die Konzentration zu holen und somit das Denkzentrum zu aktivieren. - Lernen ermöglichen
Das wiederum ist wichtig, damit dein Hund überhaupt in der Lage ist etwas zu lernen. Ist dein Hund völlig „out of order“, dann ist das Denkzentrum nicht aktiv und somit die Abspeicherung von nicht-emotionalen-Handlungsmöglichkeiten nicht möglich. Emotionale-Handlungsmöglichkeiten werden jedoch sehr wohl abgespeichert, z.B. das Vermöbeln des Nachbarshundes oder das Hetzen des Rehs. - Perfektes Timing
Des Weiteren kannst du deinem Hund mithilfe des Clickers punktuell sagen, was er gut macht. Der Lernerfolg in anspruchsvollen Situationen ist somit deutlich höher als ohne Hundeclicker.
Als ich mich mit den ganzen körperlichen Prozessen unserer Hunde auseinandergesetzt habe (Psychophysiologie), konnte ich so viele Antworten für das Verhalten und das Hundetraining finden. Es macht vieles einfacher und ermöglicht uns, unsere Hunde besser zu verstehen und schneller an eine langlebige Verhaltensänderung zu kommen.
Du möchtest den Clicker oder die Hundepfeife nutzen, hast mit der Umsetzung jedoch noch Schwierigkeiten? Ich helfe dir und deinem Hund mithilfe von Clicker und Hundepfeife schneller und effektiver an euer Ziel zu kommen. Sende mir jetzt deine Anfrage!