Hund bellt bei jedem Geräusch: Lösung – Seevetal

Egal ob im Hausflur eine Tür zufällt, die Kinder auf der Straße schreien oder eine Autotür wird zugeschlagen, dein Hund nimmt selbst das kleinste Geräusch wahr und beginnt zu bellen. Manche Hunde bellen nur kurz und machen eine Pause, bis der nächste Beller kommt. Dann gibt es noch die Hunde, die gar nicht mehr aufhören können und wie in einem Tunnel sind. Selbst wenn du „Aus“ oder „Auf deinen Platz“ sagst, bellt dein Hund weiter.

Hund bellt bei jedem Geräusch: Ursachen

Wenn dein Hund bei jedem Geräusch bellt, hat dies meist mehrere Ursachen. Erfahrungsgemäß ist es oft eine Kombination aus der inneren Habachtstellung und der sozialen Verantwortung, die dein Hund glaubt zu haben. Aber eins nach dem anderen…

Habachtstellung = Schlafmangel = schwache Nerven
Hunde, die auf Habachtstellung sind, schlafen viel zu wenig und wenn sie schlafen, dann hat der Schlaf eine schlechte Qualität. Der Hundekörper wird darauf gepolt, dass jeden Moment etwas passieren könnte. Nervensystem, Gehirn und Hormonhaushalt sind ständig aufmerksam und können bald nicht mehr von Anspannung auf Entspannung umschalten. Ein Ungleichgewicht im Körper entsteht (Dein Hund hat ein körperliches Ungleichgewicht? Mach hier den Test). Die Habachtstellung ist eine Folge, welche Geräuschempfindlichkeit und Schreckhaftigkeit mit sich bringen. Das Nervenkostüm wird immer empfindlicher, der Hund gereizter und seine Reaktionen auf Geräusche und Reize immer extremer. Die Hunde fühlen eine allgemeine innere Unruhe und Angespanntheit. Wenn auch dein Hund auf Habachtstellung ist und somit ein körperliches Ungleichgewicht hat, ist die Lösung: Dein Hund braucht dringend qualitativ hochwertigen Schlaf. 

Soziale Verantwortlichkeiten
Wenn unsere Hunde Bescheid geben, dass da draußen oder im Haus etwas vor sich geht, ist das in Ordnung. Unsere Hunde sind soziale Lebewesen, die darauf bedacht sind, dass die Gemeinschaft unversehrt bleibt (und in der Natur überlebt). Doch einige Hunde, vielleicht auch deiner, sagen nicht nur Bescheid, sondern bellen einfach weiter, obwohl du ihm verbal oder auch körpersprachlich mitteilst, dass du dich darum kümmerst. Wenn das der Fall ist, kann dein Hund dir die Verantwortung nicht übergeben, denn er glaubt dir nicht, dass du ihn und die Gemeinschaft beschützen kannst. Ein Teufelskreis entsteht, denn dadurch denkt dein Hund, er ist nicht sicher. Die Habachtstellung festigt sich und weitere Geräusche werden durch das Bellen angezeigt. Wenn auch dein Hund Schwierigkeiten hat, die Verantwortung an dich abzugeben, ist die Lösung: Arbeite an deiner Führungskompetenz.

Bellen abgewöhnen Hund – so geht`s

Nun wissen wir, dass ein qualitativ hochwertiger Schlaf und eine klare Führung deinerseits die Lösung sind, doch wie macht man das jetzt? Da jeder Hund, jeder Halter und Halterin sowie jeder Alltag anders ist, ist eine Pauschalisierung nicht möglich. Dennoch möchte ich dir ein paar Tipps an die Hand geben:

Führungskompetenz
Du als Halter:in bist in der Lage, deinem Hund mitzuteilen, dass du Rudelführer:in bist. Viele verwechseln jedoch Gehorsam mit wirklicher Akzeptanz. Beispiel: Du möchtest mit deinem Hund spazieren gehen und gibst deinem Hund vor der Tür das Signal „Sitz“. Mit dem Signal erzeugst du eine künstliche Ruhe, denn äußerlich sitzt dein Hund wahrscheinlich ruhig da, innerlich ist er jedoch gespannt wie ein Flitzebogen. Nach dem Auflösesignal „ok“ schießt dein Hund wie ein Pfeil an dir vorbei und zieht an der Leine oder rennt dich fast um.

Sorge in alltäglichen Situationen wie diesen dafür, dass dein Hund sich zurücknimmt. Lass die auftrainierten Signale weg und sprich mit deiner Körpersprache, denn nur wenn du die Hundesprache sprichst, wird dein Hund dich akzeptieren und dir die Verantwortlichkeiten übertragen. Wenn du dich im Alltag behauptest, dann wenn es um nichts geht, wird dein Hund dir eine Chance bei den gefährlichen Geräuschen geben. Nur so kannst du ihm die Sicherheit geben, die er benötigt, um leise zu sein, statt zu bellen. Und wenn dein Hund dir vertraut, kann er loslassen und wieder mehr schlafen.

Schlafmangel
Sobald dein Hund die Verantwortlichkeit an dich abgegeben hat, hat er die Chance mehr und besser zu schlafen. Damit er (noch) schneller zur Ruhe kommt, schau dir die 7 Tipps aus diesem Beitrag an: Schlafmangel bei Hunden fördert Problemverhalten.

Eine Übung noch zum Schluss

Falls du und dein Hund schon eine gute Basis zueinander habt, so kannst du deinem Hund mit dieser einfachen Übung zeigen, dass du seine Bedenken wahrnimmst und zugleich die Verantwortung übernimmst:

  1. Dein Hund nimmt ein Geräusch wahr und bellt
  2. Du stehst auf und gehst dort hin, wo das Geräusch herkommt (Tür oder Fenster)
  3. Nun schaust du raus und/oder horchst, was das für ein Geräusch sein könnte. Dein Körper erstarrt dabei und dein Atem hält an (wie, als wenn du etwas komisches gehört hättest). Dein Hund nimmt diese Anspannung sehr gut wahr und fühlt sich verstanden.
  4. Einen Moment später atmest du aus, entspannst alle Muskel, sagst „Achsoooo“ und wendest dich von der Tür oder dem Fenster ab
  5. UND JETZT sagst du deinem Hund, was er tun soll, z.B. „Platz“. Auch wenn er schon liegt, so erinnerst du ihn daran, dass er eine Aufgabe hat, statt zu bellen.

Bellt dein Hund nun weiter, so darfst du deinen Blick nochmal auf deine Führungskompetenzen im Alltag richten und die Kommunikation zu deinem Hund verbessern. Dein Hund teilt dir damit nämlich mit, dass er dir in dieser Situation nicht vertraut und somit nicht abgeben kann.

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