Beißerei zwischen eigenen Hunden: Ursachen u. Lösungen – Seevetal

In einigen Haushalten, in denen mehrere Hunde leben, ist es normal, dass die Hunde untereinander getrennt gehalten werden, d.h. entweder durch separierte Zimmer oder sogar komplett getrennte Wohnungen. Wenn die Hunde kämpfen bzw. sich bekämpfen, ist die Situation für alle extrem belastend, denn das Zuhause sollte ein Ort des Friedens und der Sicherheit sein statt der Vorsicht und der Unsicherheit. Doch das muss nicht sein. In den meisten Fällen bauscht sich ein Konflikt auf, an dem wir Halter unbewusst und maßgeblich beteiligt sind. Leider sehen wir oft nur das Ende dieser Konflikte, die Explosion, wenn sich die Hunde plötzlich angehen.

Meine Hunde beißen sich plötzlich: 5 Ursachen

Die meisten Beißereien im eigenen Hunderudel werden durch die Summation von Unklarheiten in der gesamten Rudelstruktur sowie in den einzelnen Beziehungsstrukturen geschürt. Auch versteckte Themen der einzelnen Hunde begünstigen die Stimmung. Missverständnisse, die durch den Halter unbewusst getätigt werden, geben zudem Zündstoff in die ganze Situation. Der Unmut steigt. Diese Ursachen begünstigen die Beißerei zwischen den eigenen Hunden:

  1. Eifersucht bei Hunden
    Eifersucht kann in verschiedenen Situationen auftreten und wird ganz unbewusst oft von uns Haltern auch noch bestätigt. Beispiel: Du streichelst Hund A und Hund B drängelt sich dazwischen. Automatisch wird der Drängler Hund B gestreichelt und Hund A zieht ab. Sorgen wir als Halter bereits jetzt nicht für Klarheit, so wird in so einer unwichtigen Situation für beide Hunde der Grundstein für Unmut gelegt. So machst du es richtig: Du schickst Hund B weg und streichelst Hund A weiter. Bist du fertig, schickst du Hund A weg und rufst Hund B zum Streicheln.
  2. Falsche Kommunikation
     Dazu zählen Gestik, Mimik sowie Blicke. Was viele Halter unterschätzen: Blicke sind wie Worte. In der Kommunikation mit unseren Hunden ist es essenziell, dass wir lernen unseren Blick zu kontrollieren, denn ein kleiner Blick kann befürwortend oder korrigierend wirken. Schaut der Halter im falschen Moment zum falschen Hund, so wirkt sich dies auf die gesamte Rudelstruktur sowie die einzelnen Beziehungsstrukturen aus. Beispiel: Hund A schaut Hund B an, um ihn damit räumlich zu begrenzen „du darfst nicht weiter gehen“. Hund B schaut hilfesuchend zum Halter, der den Blick erwidert, jedoch nichts unternimmt. Dieser Blick verrät Hund B, dass Hund A sich gut verhält und gleichzeitig, dass Hund B etwas falsch macht. Ist diese Eingrenzung ungerechtfertigt bzw. unangemessen und die Energie angespannt, so kann die falsche Kommunikation vom Halter den Konflikt der beiden Hunde zusätzlich anheizen. So machst du es richtig: s. Punkt 3.
  3. Ignoranz vom Halter
    Wir bleiben beim obigen Beispiel: Zum einen kommuniziert der Halter falsch UND unternimmt auch nichts. Das schlechte Verhalten von Hund A wird demnach toleriert und vom Hund als „in Ordnung“ deklariert. Dass es im Hunderudel mal zu Unstimmigkeiten kommt, ist ganz normal und sollte wenn möglich von den Hunden (die zusammenleben) selbständig geklärt werden. Als Halter ist es jedoch wichtig immer ein Auge auf diese Unstimmigkeiten zu haben, denn je nachdem, wie lange diese bereits bestehen, werden diese zum Konflikt und führen im schlimmsten Fall zur Eskalation. Es tut uns Haltern demnach gut, die Hunde untereinander zu beobachten und einzuschreiten, wenn bereits in kleinen und unbedeutenden Situationen Unfairness und unangemessenes Verhalten gezeigt wird. Beispiel von oben und so machst du es richtig: Du schaust Hund A an und forderst so körpersprachlich den Rückzug ein. Auch deine Körperausrichtung und Bewegung kannst du hier einsetzen. Ist eure Beziehung noch nicht ausreichend gefestigt, kannst du ihn verbal auf seinen Platz schicken. Hund B wird NICHT angeschaut und danach auch nicht bemitleidet. Mit deiner Körpersprache (Blick) kommunizierst du richtig und handelst konform. Absolute Klarheit für alle Beteiligten.
  4. Unglückliche strategische Plätze und Situationen
    Wenn du zwei Hunde hast, die unterschwellig bereits im Konkurrenzverhalten leben, ist es unklug dem einen eine erhöhte Liegegelegenheit anzubieten, während der andere auf dem Bogen liegt. Auch bei der Fütterung ist es unklug nacheinander zu füttern. Auch zu viel Bewegung/Erregung oder den einen Hund eingrenzen, während der andere sich frei bewegen darf sind Situationen, die bei der falschen Handhabung das Fass zum Überlaufen bringen kann. So machst du es richtig: Beide Hunde bleiben IMMER auf dem Boden, beide Hunde werden gleichzeitig gefüttert, beide Hunde sollten nicht überdrehen und beide Hunde sollten gleichzeitig eine Auszeit auf der Decke genießen. Erst wenn mehr Klarheit in die Rudelstruktur gekommen ist und sich dadurch die Atmosphäre entspannt, sollte hier je nach Hund, Verhalten und Situation differenziert werden.
  5. Versteckte Themen
    Des Weiteren ist es ganz wichtig bei jedem einzelnen Hund zu schauen, ob versteckte Themen vorliegen, die die angespannte Situation begünstigen. Innere Anspannung, Schreckhaftigkeit und ein Schlafmangel sorgen für schwache Nerven, viel Stress und dieser überträgt sich zum einen leicht auf die anderen Hunde (Stimmungsübertragung) und zum anderen hat kein Hund Lust, sich mit so einer Energie zu umgeben. Auch wir Menschen meiden Menschen, die eine unruhige und angespannte Energie haben. Das tut uns nicht gut. So machst du es richtig: Durch eine ganzheitliche Anamnese findet dein Hundepsychologe/deine Hundepsychologin die versteckten Themen und behandelt diese mit.

Hundekampf vorbeugen

Wie du anhand der Beispiele bereits lesen konntest, besteht die Lösung in der Stabilisierung der Beziehungsstruktur, der Auflösung der versteckten Themen und dem Management im Alltag. Umso stabiler eure Struktur und umso entspannter die Energie, umso weniger Management ist im Alltag nötig. Auch Hunde, die sich nicht leiden können, können wunderbar koexistieren, ohne sich anzufallen. Voraussetzung dabei ist jedoch, dass sich alle Familienmitglieder, die mit den Hunden zu tun haben, sich an die Regeln halten. Ansonsten ist eine Koexistenz nicht möglich.

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