Trennungsangst Hund und eure Lösung – Seevetal

Gerade dieses Thema „Hund kann nicht allein bleiben“ ist mit vielen Emotionen verbunden und für alle Beteiligte eine Herausforderung. Der Hund bellt wenn er alleine ist, zerstört die Inneneinrichtung, pinkelt und/oder kotet vielleicht sogar in die Wohnung. Dies sind nur einige Symptome die offenbaren, dass es dem Hund nicht gut geht. Hinzu kommt wohlmöglich noch die ein oder andere Beschwerde von Nachbar:innen, weshalb die Überforderung nicht nur beim Hund, sondern auch beim Halter:in wächst. Die Belastungsgrenze ist schnell erreicht.

So ging es auch dem 7 Monate jungen Dackel Olli und seiner Halterin. Schon die Geräusche von Schlüssel und Tür versetzen ihn in Unruhe und steigerten sich hin bis zur geistigen Abwesenheit. Während die Halterin abwesend ist, jault und bellt er ununterbrochen. Geht es dir und deinem Hund wie Olli und seiner Halterin? Wenn ja: Du bist nicht allein!

Hund kann nicht allein bleiben: 4 Ursachen

Ursachen wie zum Beispiel schlechte Lernerfahrung, Langeweile, fehlende Sicherheit, medizinische Gründe oder Lebensphase des Hundes gibt es viele. Oft sind diese sogar multifaktoriell, d.h. es gibt mehr als nur einen Grund für die Trennungsangst und diese gilt es zu ergründen. Je nach Ursache(n) wird für Hund und Halter:in ein individueller Trainingsplan erstellt. Die vier meisten Ursachen, wieso das Alleine-Bleiben-Training nicht klappt sind:

  1. Die Nebenthemen werden nicht mitbehandelt
    Nebenthemen werden oft wenig Beachtung geschenkt und ist einer der meisten Gründe, wieso das Training nicht klappt. Diese beeinflussen das Hauptthema negativ und erschweren jeden Fortschritt. Im Fall von Olli sind Nebenthemen zum Beispiel die Geräuschempfindlichkeit und die ständige Nervosität sowie Unruhe. Beides äußert sich durch Herumwandern, Nachlaufen und wenig bzw. qualitativ schlechten Schlaf. Dadurch ergibt sich ein hohes Erregungs- und Stresslevel. Zudem ist es Olli durch die schlechte Schlafqualität nicht möglich, Erlerntes im Gehirn richtig abzuspeichern. Nun ist die Frage: wie soll es Olli möglich sein, eine für ihn extreme Situation entspannt zu meistern, wenn er es noch nicht im Alltag alleine schafft? Das reine Training für Trennungsangst wäre hier erfolgslos. Denk an deinen Hund und überlege: hat dein Hund auch Nebenthemen, die nicht beachtet wurden und deshalb hat das Training bisher nicht geklappt?

  2. Unbewusstes Überspringen der einzelnen Phasen im Training
    Das reine Trennungsangst-Training wird unterteilt in 3 Phasen:
    • Aufbau einer positiven Sicherheitszone
    • Eigenständige Beschäftigung in der Sicherheitszone
    • Halter:in entfernt sich von der Sicherheitszone

    Die meisten Halter:innen überspringen unwissentlich Phase 1-2, so wie die Halterin von Olli. Sie schickte ihn mehrfach am Tag auf seinen Platz, um sich daraufhin Jacke und Schlüssel zu schnappen und für ein paar Sekunden vor die Türe zu gehen. Dieser Ablauf klappt nur, wenn der Hund noch keine Angst hat, allein zu sein. Für Hunde, die allein beim Schlüsselgeräusch Stresssymtome zeigen, ist diese Methode nicht der richtige Ansatz.

  3. Gängige Trainertipps die Angst und Unsicherheit bei Hund UND Halter:in schüren
    Dazu gehören:
    • Benutzung von Trainings Discs oder Klapperflaschen
    • Das Ignorieren beim Gehen und Heimkommen
    • Scharfe Worte wie „ey“, Kneifen, Schlagen, Klapps auf den Po usw.

    Diese Methoden haben ein Ziel: Verhalten zu unterdrücken. Meist klappt dies auch für eine gewisse Zeit, der Hund hat jedoch immer noch Angst alleine zu sein. Dies ist nicht zielführend und zudem eine sehr hohe Belastung für die Bindung und das Vertrauen zwischen Halter:in und Hund. Hast du auch einmal solche Tipps ausprobiert? Ich früher leider schon, immer verbunden mit einem schlechten Bauchgefühl und die Hilflosigkeit im Nacken.

  4. Die körperlichen Voraussetzungen werden nicht berücksichtigt
    Auch dieser Punkt wird oft übersehen, wobei doch hier der Ursprung des Verhaltens liegt, welches wir als Hundehalter:in sehen. Dieses wird erzeugt durch das Zusammenspiel von Gehirn, Hormonen und Nervensystem. Wieso also etwas drauf trainieren, wenn der Körper gar nicht in der Lage ist, dies umzusetzen? Das körperliche Gleichgewicht entscheidet demnach über den Erfolg des Trainings. Ein Beispiel: Du bist unruhig, da du noch so viel zu erledigen hast und eine Freundin hat den gut gemeinten Rat: „Setz dich hin und entspann dich etwas“. So setzt du dich hin und wie fühlst du dich? Entspannt sitzen würde sich für mich und sicherlich auch für dich anders anfühlen, oder?

Trennungsangst Hund und die Lösung

Eine ausführliche Anamnese sowie eine Videoanalyse geben Aufschluss über das Hauptthema, die Nebenthemen und die jeweiligen Ursachen. Anhand dieser Erkenntnisse wird ein Behandlungsplan geschrieben, der alle Themen berücksichtigt und behandelt. Inhaltlich könnte dies so aussehen:

  • Veränderung der Alltagsstruktur um eine emotionale Erholung für Halter:in und Hund zu schaffen
  • Stress-, Angst-, und Aggressionssituationen umstrukturieren, um Stresshormone zu reduzieren
  • Die Fütterung anpassen, damit bestimmte Hormone freigesetzt werden, die Gelassenheit sowie Zufriedenheit erzeugen und Angstzustände verringern
  • Reines Trennungsangst-Training mit Berücksichtigung der 3 Phasen
  • Nebenthemen mitbehandeln
  • Hilfsmittel wie Bandagen oder Aromaöle wirken unterstützend

In Ollis Fall konnten wir feststellen, dass sein Sicherheitsgefühl an die Halterin geknüpft war, was bedeutet: Wenn sie da ist, fühlt Olli sich sicher. Ist sie weg, ist auch sein Sicherheitsgefühl weg. Es lohnt sich immer gründlich zu schauen, welche Unterstützung Hund und Halter:in benötigen, um wieder in Balance zu kommen.

Dein Hund hat Schwierigkeiten alleine zu bleiben und ist dabei gestresst? Ich helfe dir dabei deinem Hund zu vermitteln, dass er die Zeit allein für sich zum Ruhen nutzen darf und das es sich gut anfühlt. Buch jetzt dein Erstgespräch und sende mir deine Anfrage!

Erfahre was deinem Problemhund fehlt, um sich zu entspannen und zu lernen.